Yin Yoga - Die sanfte Yoga Praxis
Yin Yoga ist eine sanfte Form des Yoga, die sich besonders auf die Entspannung von Körper und Seele konzentriert. Durch das längere Halten der Positionen werden die tieferen Schichten des Körpers angesprochen. Verspannungen werden gelöst und die Flexibilität kann verbessert werden. Auch auf mentaler Ebene kann Yin Yoga positive Auswirkungen haben. Durch das bewusste Atmen und das Fokussieren auf den eigenen Körper können Gedanken zur Ruhe kommen und der Geist beruhigt werden. Viele Menschen empfinden nach einer Yin Yoga Einheit ein tiefes Gefühl der Entspannung und Erholung. Die sanften Bewegungen eignen sich daher besonders gut als Ausgleich zum hektischen Alltag oder als Unterstützung bei Stress- oder Angstzuständen. Yin Yoga kann somit zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden beitragen.
Die meisten Yogastile sind nach dem Yang Prinzip ausgerichtet und zielen darauf ab, aktiv zu sein und Kraft aufzubauen. Yin Yoga hingegen fokussiert sich auf das im Namen enthaltenen Yin Prinzip. Dieses ist eher ruhig, passiv und empfangend.
Das passive und lange halten der Asanas (Haltungen) schafft die Möglichkeit tief in die Gewebeschichten und Faszien einzudringen und dort Verklebungen und Spannungen zu lösen. Dies kann Schmerzen lindern, insbesondere im Bereich der Hüften und des unteren Rückens. Darüber kann durch die meditative und langsame Natur des Yin Yoga die Schlafqualität verbessert und Nervosität und Unruhe reduziert werden.
Die Praxis des Yin Yoga orientiert sich dabei an den 3 Tattvas aus - Den 3 Grundprinzipien. Das erste Tattva steht für eine angemessene Tiefe der Asanas. Es geht nicht darum Perfektion in einer Haltung zu erzielen, sondern wahrzunehmen, wozu der Körper heute bereit ist. Es darf daher ein Widerstand zu spüren sein, der sich womöglich intensiv aber dennoch gut anfühlt. Der Körper darf sich langsam auf die Haltung einlassen. Das zweite Tattva steht dafür die Stille einzuhalten. Während das Asana gehalten wird darf der Körper und der Atem beobachtet werden. Besonders am Anfang der Praxis wird jedoch der Geist und der Körper Signale senden sich zu bewegen, aus dem Asana herauszugehen. Hier ist es wichtig diesem Impuls nicht nachzugeben und zu verweilen. Bewegungen sind nur zulässig. wenn der Körper einlädt tiefer einzutauchen, die Position verändert werden sollte, damit der Körper sich wohler fühlt oder bei akuten Schmerzen. Das dritte Tattva steht dafür das Asana für eine angemessene Zeit zu halten. Das Yin Gewebe ist passiv und braucht Zeit um sich zu verändern. Dabei ist es effizienter länger in angemessener Tiefe zu halten als kurz und intensiv. Die Asanas können 1-20 Minuten gehalten werden. Die gängige Praxis nutzt zumeist jedoch eine Dauer von 3-5 Minuten pro Asana.
Yin Yoga basiert auf der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), dem Taoismus und der Meridianlehre. Die fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) und die zwölf Hauptmeridiane sorgen im ausgeglichenen Zustand dafür, das die Lebensenergie optimal fließt und der Körper sowie seine Organe bestens funktionieren können. Sind die Meridiane (Energieleitbahnen) jedoch blockiert kann es zu Unwohlsein und Krankheit kommen. Sind die Themen der 5 Elemente in unserem Alltag nicht ausgewogen, kann es dazu führen, das wir unzufrieden mit dem Leben sind. Daher ist es notwendig über verschiedene Methoden, wie dem Yin Yoga alles in Balance zu halten.
Jedes Yin Asana spricht gezielt die eines oder mehrere Meridiane und Elemente an, was den Energiefluss anregt und harmonisiert.
Die Wurzeln des heutigen Yin Yoga lassen sich auf verschiedene Einflüsse zurückführen. So verwendete bereits Sukadev Bretz, der Gründer und Leiter von Yoga Vidya, im Jahr 1981 die Begriffe Yin Yoga und Yang Yoga in einem Artikel des Sivananda Yoga Journals, München. Paulie Zink, der als Jugendlicher Kung Fu erlernte und in den 1970er und 1980er Jahren an Karate Wettkämpfen teilnahm entdeckte ebenso bereits eine Variante des Yin Yoga. Ende der 70er Jahre entwickelte er eine Synthese aus Hatha Yoga und Tao Yoga und nannte diese Form in den 1980er Jahren „Yin Yoga“. Für ihn war die Kombination der Yogastile ein Gegensatz und Ausgleich zugleich. Paul Grilley, mache Yin Yoga in den USA bekannt. Er lernte Zinks Stil in einem TV-Bericht kennen und wurde daraufhin sein Schüler. Besonders fasziniert war er von dem langen und stillen Halten der einzelnen Yoga Positionen. Sarah Powers, Schülerin von Paul Grilley, begann 1990 seinen Stil zu praktizieren und gab Ende der 1990er Jahre dem Yin Yoga seinen endgültigen Namen. Sie ergänzte das Yin Yoga durch Komponenten der buddhistischen Philosophie und setzte sich zum Ziel, den Qi-Fluss des Meridiansystems anzuregen.
Die Ziele des Yin Yoga sind also sehr vielfältig und umfassen sowohl körperliche als auch geistig-seelische Aspekte.
Auf körperlicher Ebene soll Yin Yoga den Körper mobilisieren und vitalisieren. Durch das Praktizieren von Yin Yoga werden Faszien, Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder gesund, geschmeidig, beweglich und flexibel gehalten. Versteifungen, Schrumpfen von Bändern und Gelenkkapseln können dadurch vorgebeugt werden.
Ziel auf der geistig-seelischen Ebene des Yin Yoga ist es, ein inneres Gleichgewicht zu erreichen. Yin Yoga unterstützt den Ausgleich und die Harmonisierung der Energien im Körper, was zu einem harmonischen Energiefluss und einem gesteigerten Wohlbefinden führt.
Wenn Du auf der Suche nach einer sanften Bewegungsform bist, die Dir hilft, tiefe Entspannung zu erreichen, deine Selbstfürsorge zu pflegen und dich tiefer mit deinem Körper und Seele zu verbinden kann Yin Yoga eine gute Wahl sein.
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